Alte Festplatte mit Linux auslesen MS-DOS
1. Überprüfen, ob die Festplatte erkannt wird
Zunächst musst du sicherstellen, dass die Festplatte vom Linux-System erkannt wird. Du kannst dies mit den folgenden Befehlen überprüfen:
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lsblk
: Listet alle Blockgeräte auf, einschließlich Festplatten und Partitionen
sudo lsblk
fdisk -l
: Zeigt detaillierte Informationen zu allen erkannten Festplatten und deren Partitionen an.
sudo fdisk -l
dmesg
: Zeigt Systemprotokolle und Meldungen an, auch wenn ein Gerät (wie die Festplatte) angeschlossen wird. Dies kann hilfreich sein, um Fehler oder fehlende Treiber zu erkennen.
dmesg | grep -i usb
Wenn du die Festplatte nicht siehst, kann es an einem Problem mit der Verbindung (Adapter, Kabel, etc.) oder an einem Fehler mit der Festplatte selbst liegen. Achte darauf, dass der USB-zu-IDE-Adapter korrekt funktioniert und dass die Festplatte ordnungsgemäß angeschlossen ist.
2. Überprüfen der Partitionen auf der Festplatte
MS-DOS verwendet häufig ein FAT16-Dateisystem oder ältere Versionen von FAT32. Wenn Linux die Festplatte erkennt, aber keine Partitionen anzeigt, könnte es an einem Problem mit der Partitionstabelle liegen. Versuche, mit den folgenden Tools die Partitionen zu identifizieren.
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fdisk
: Auch wennlsblk
keine Partitionen anzeigt, kannst du mitfdisk
auf der Festplatte nach Partitionen suchen.
sudo fdisk /dev/sdX
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Ersetze
/dev/sdX
durch die entsprechende Festplatte (z.B./dev/sdb
). Du kannst dann imfdisk
-Menü mitp
die Partitionstabelle anzeigen lassen und nachsehen, ob Partitionen vorhanden sind. -
partprobe
: Falls eine Partitionstabelle vorhanden ist, aber nicht erkannt wird, kannst dupartprobe
verwenden, um die Partitionstabelle erneut zu lesen
sudo partprobe
3. Mounten der Partitionen
Wenn du die Partitionen siehst, kannst du sie mit mount
einhängen (mounten). Angenommen, deine Partition ist /dev/sdb1
:
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Erstelle ein Verzeichnis, in das du die Partition mounten möchtest:
sudo mkdir /mnt/dos
Mounten der Partition:
sudo mount /dev/sdb1 /mnt/dos
Jetzt kannst du auf die Daten auf der Partition zugreifen, indem du in das Verzeichnis /mnt/dos
navigierst:
cd /mnt/dos
ls
4. Fehlerbehebung bei Dateisystemen
Falls du beim Mounten auf ein Problem stößt (z.B. das Dateisystem wird nicht erkannt), könnte es daran liegen, dass die Festplatte mit einem älteren oder unbekannten Dateisystem formatiert wurde. MS-DOS verwendet in der Regel FAT16 oder FAT32.
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Wenn die Partition mit FAT16 oder FAT32 formatiert wurde, sollte Linux diese ohne Probleme erkennen können. Falls das Dateisystem jedoch beschädigt ist, kannst du versuchen, es mit
fsck
zu reparieren:
sudo fsck.vfat /dev/sdb1
Dies ist der Befehl für die Reparatur von FAT-Dateisystemen. Falls du ein anderes Dateisystem (z.B. NTFS oder EXT) hast, musst du das passende fsck
-Tool verwenden.
5. Falls die Festplatte nicht erkannt wird:
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Überprüfen mit
dmesg
: Wenn du keine Festplatte siehst, die mitlsblk
oderfdisk
erkannt wird, dann verwendedmesg
, um zu sehen, ob es beim Anschluss der Festplatte zu Fehlern kommt:
dmesg | tail -n 20
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Dies zeigt die letzten 20 Zeilen der Systemmeldungen. Wenn Fehler bei der Erkennung oder beim Mounten angezeigt werden, könnte dies auf ein Problem mit der Festplatte oder dem USB-zu-IDE-Adapter hinweisen.
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Festplatte könnte beschädigt sein: Falls du immer noch keine Partition oder Festplatte sehen kannst, könnte sie beschädigt sein. In diesem Fall kannst du versuchen, mit Tools wie
testdisk
zu prüfen, ob du verloren geglaubte Partitionen wiederherstellen kannst.Installiere
testdisk
:
sudo apt-get install testdisk
Starte testdisk
:
sudo testdisk
-
Folge den Anweisungen, um nach Partitionen zu suchen und sie gegebenenfalls wiederherzustellen.
Zusammenfassung der Schritte:
- Überprüfen, ob die Festplatte erkannt wird (mit
lsblk
,fdisk
,dmesg
). - Partitionen anzeigen lassen (mit
fdisk
oderpartprobe
). - Partitionen mounten (mit
mount
). - Bei Problemen mit dem Dateisystem, Reparaturversuche mit
fsck
. - Verwenden von
testdisk
, um verlorene Partitionen wiederherzustellen, falls nötig.
Falls weiterhin Probleme auftreten, könnte es an der Festplatte, dem Adapter oder einer fehlerhaften Partitionstabelle liegen.
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